Haarausfall bei Frauen: Die verschiedenen Arten und wie Du sie erkennst
1. Androgenetischer Haarausfall (hormonell bedingt)
Die häufigste Art des Haarausfalls, besonders bei Männern, aber auch Frauen können betroffen sein. Hier spielt das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) eine Schlüsselrolle. Es beeinflusst Deine Haarfollikel negativ, sodass sie nach und nach dünner werden und schließlich aufhören, Haare zu produzieren.
Wie sieht es aus?
Bei Frauen zeigt sich dieser Haarausfall vor allem am Scheitel. Deine Haare werden insgesamt dünner, der Scheitel breiter, aber es entstehen keine kahlen Stellen wie bei Männern. Es betrifft eher das Volumen, das nach und nach schwindet.
Wie entsteht es?
Genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen (wie in der Menopause) oder Erkrankungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) können diese Art von Haarausfall auslösen.
2. Diffuser Haarausfall (Telogenes Effluvium)
Beim diffusen Haarausfall fallen Dir gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt Haare aus. Hier kann eine Vielzahl von Faktoren der Auslöser sein, darunter Stress, hormonelle Veränderungen, aber auch Nährstoffmängel wie Eisen- und Zinkmangel (mehr dazu gleich).
Wie sieht es aus?
Du verlierst über den gesamten Kopf verteilt Haare. Es gibt keine klar definierten kahlen Stellen, aber Dein Haar wird merklich dünner. Meist tritt dieser Haarausfall relativ plötzlich auf und kann sich über einige Monate hinziehen.
Wie entsteht es?
Verschiedene Faktoren wie Krankheit, Stress, Schwangerschaft, hormonelle Veränderungen oder auch Crash-Diäten können den Auslöser darstellen. Aber auch Nährstoffmängel wie Eisen- oder Zinkmangel sind häufige Ursachen.
3. Haarausfall durch Nährstoffmangel: Eisen, Zink & Vitamin D
Nährstoffmangel spielt eine größere Rolle, als Du vielleicht denkst. Dein Haar benötigt bestimmte Vitamine und Mineralstoffe, um gesund zu wachsen. Fehlen diese, leidet die Gesundheit Deiner Haarfollikel, was zu verstärktem Haarausfall führen kann. Drei häufige Mangelzustände sind Eisenmangel, Zinkmangel und Vitamin-D-Mangel.
Eisenmangel
Eisen ist essenziell für die Sauerstoffversorgung Deiner Haarwurzeln. Ein Eisenmangel führt dazu, dass weniger Sauerstoff zu den Haarfollikeln gelangt, was das Haarwachstum beeinträchtigen und zu Haarausfall führen kann.
Wie entsteht es?
Eisenmangel tritt besonders bei Frauen häufig auf, z. B. durch starke Menstruation oder vegetarische/vegane Ernährung, wenn zu wenig eisenhaltige Lebensmittel verzehrt werden.
Zinkmangel
Zink ist ein Allrounder für Deine Gesundheit, auch für die Haare. Es ist entscheidend für die Zellteilung und das Wachstum der Haare. Ein Mangel an Zink kann dazu führen, dass Deine Haarfollikel in eine Art „Schlafmodus“ fallen, was Haarausfall begünstigt.
Wie entsteht es?
Ein Zinkmangel kann durch eine unausgewogene Ernährung, aber auch durch Stress oder Darmerkrankungen entstehen, die die Aufnahme von Zink beeinträchtigen.
Vitamin-D-Mangel
Vitamin D ist nicht nur für starke Knochen wichtig, sondern auch für das Haarwachstum. Es hilft den Haarfollikeln, im Wachstumszyklus zu bleiben. Ein Mangel kann dazu führen, dass die Haarfollikel in eine längere Ruhephase eintreten und weniger Haare nachwachsen.
Wie entsteht es?
Vitamin-D-Mangel ist besonders in den Wintermonaten verbreitet, wenn wir weniger Sonnenlicht abbekommen. Auch eine vegane Ernährung oder zu wenig Aufenthalt im Freien können den Mangel begünstigen.
4. Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata)
Kreisrunder Haarausfall ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift. Die Haare fallen an runden, kahlen Stellen aus, und manchmal wachsen sie nach, manchmal nicht.
Wie sieht es aus?
Du entdeckst plötzlich kahle, runde oder ovale Stellen auf Deinem Kopf. Diese Stellen können glatt und kahl sein, aber ohne Rötungen oder Schuppen. Es kann auch andere Körperstellen betreffen, wie Augenbrauen oder Wimpern.
Wie entsteht es?
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Dein Immunsystem die Haarwurzeln als „fremd“ betrachtet und angreift. Der genaue Auslöser ist unklar, aber genetische Veranlagung und Stress spielen oft eine Rolle.
5. Mechanischer Haarausfall (Traktionsalopezie)
Hier ist Dein Styling der Übeltäter. Wenn Du ständig straffe Zöpfe oder Duttfrisuren trägst, können Deine Haarfollikel geschädigt werden, und die Haare brechen ab oder fallen aus.
Wie sieht es aus?
Der Haarausfall tritt vor allem an den Stellen auf, die regelmäßig Spannung ausgesetzt sind, etwa an den Schläfen oder am Haaransatz. Die Haare brechen ab oder fallen komplett aus.
Wie entsteht es?
Dauerhafter Zug auf die Haare (z. B. durch enge Zöpfe, Extensions oder ständiges Stylen) kann dazu führen, dass die Haarfollikel geschädigt werden und keine Haare mehr nachwachsen.
Fazit: Haarausfall bei Frauen – Viele Arten, viele Ursachen
Haarausfall bei Frauen kann viele verschiedene Gründe haben, von hormonellen Schwankungen über Stress bis hin zu Nährstoffmängeln. Besonders Eisen-, Zink- und Vitamin-D-Mangel spielen eine größere Rolle, als man vielleicht denkt. Wenn du merkst, dass Deine Haare ausfallen, solltest du der Ursache auf den Grund gehen – ein Bluttest kann Dir dabei helfen, herauszufinden, was Deinem Haar fehlt.
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