Gelenkschmerzen in der Postmenopause: Wenn die Knochen plötzlich zicken
Fühlst Du Dich morgens manchmal steif und unbeweglich? Oder schmerzen Deine Knie, Hüften oder Finger häufiger als früher? Gelenkschmerzen sind in der Postmenopause leider keine Seltenheit und tatsächlich sogar das Hauptsymptom der Wechseljahre – noch vor den bekannten Hitzewallungen! Viele Frauen sind überrascht, wenn plötzlich die Gelenke streiken und wissen nicht, dass diese Beschwerden oft mit den hormonellen Veränderungen zusammenhängen. Aber keine Sorge, Du bist nicht allein, und es gibt Wege, wie Du diese Schmerzen lindern und möglichen Folgeerkrankungen vorbeugen kannst.
In der Postmenopause verändert sich der Hormonhaushalt Deines Körpers. Besonders das Absinken des Östrogenspiegels hat nicht nur Auswirkungen auf Deine Schleimhäute oder den Beckenboden, sondern auch auf die Gelenke und Knochen. Östrogen schützt normalerweise unsere Knochen und hält das Gewebe elastisch und geschmeidig. Wenn dieser Schutz abnimmt, steigt das Risiko für Erkrankungen wie Arthrose, Osteoporose und sogar rheumatoide Arthritis.
Aber was genau bedeutet das? Bei Arthrose handelt es sich um einen Verschleiß der Gelenke. Die schützende Knorpelschicht zwischen den Knochen wird dünner, bis die Knochen aneinander reiben – das verursacht Schmerzen und kann die Beweglichkeit stark einschränken. Besonders betroffen sind dabei oft die Knie, Hüften und Finger. Du merkst es vielleicht, wenn Treppensteigen plötzlich zur Herausforderung wird oder Deine Finger beim Öffnen eines Glases wehtun.
Rheumatoide Arthritis ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der Dein Immunsystem fälschlicherweise Deine eigenen Gelenke angreift. Das führt zu schmerzhaften Schwellungen, Steifheit und im schlimmsten Fall zu dauerhaften Gelenkschäden. Auch hier spielen hormonelle Schwankungen eine Rolle, weshalb die Erkrankung bei Frauen nach der Menopause häufiger auftritt.
Nicht zu vergessen ist auch die Fibromyalgie. Sie verursacht weit verbreitete Muskel- und Gelenkschmerzen sowie extreme Erschöpfung. Oft wird Fibromyalgie lange Zeit nicht erkannt, da ihre Symptome unspezifisch sind. Frauen in der Postmenopause sind besonders anfällig, da hormonelle Umstellungen die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen können.
Was kannst Du dagegen tun? Ganz wichtig: Bewegung! Auch wenn es zunächst widersprüchlich klingt, aber regelmäßige körperliche Aktivität ist das A und O. Spaziergänge, Schwimmen oder spezielle Gymnastik für die Gelenke helfen, die Muskulatur zu stärken und den Knorpel zu unterstützen. Zusätzlich kann Krafttraining den Knochenaufbau anregen und so dem Knochenschwund entgegenwirken
Und dann ist da noch die Ernährung. Achte auf eine calciumreiche Kost, denn Calcium ist der Baustoff für unsere Knochen. Milchprodukte, grünes Blattgemüse oder auch Nüsse sind hier super Lieferanten. Aber auch Vitamin D spielt eine wichtige Rolle, weil es dem Körper hilft, Calcium besser aufzunehmen. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft reicht oft schon, um Deinen Vitamin-D-Speicher aufzufüllen – denn unser Körper stellt es unter Sonneneinstrahlung selbst her!
Wenn die Schmerzen dennoch hartnäckig bleiben oder sich verschlimmern, sprich unbedingt mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt darüber. Vielleicht ist auch eine Hormonersatztherapie (HRT) eine Option, um den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Beschwerden zu lindern.
Wichtig ist, dass Du auf Deinen Körper hörst. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass auch diese Phase in Deinem Leben eine starke und gesunde bleibt. Denn Du hast es verdient, Dich in jedem Alter wohl und beweglich zu fühlen!
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