Inkontinenz in der Postmenopause: Was Du wissen solltest
Inkontinenz – ein Thema, das viele Frauen in der Postmenopause betrifft, aber nur selten offen besprochen wird. Wenn Du merkst, dass Du öfter mal „müssen“ musst oder bei Husten, Niesen oder Lachen ein paar Tropfen verlierst, bist Du nicht allein! Viele Frauen erleben in dieser Lebensphase Veränderungen im Bereich der Blase und des Beckenbodens. Aber lass uns das Ganze mal etwas genauer anschauen.
In der Postmenopause sinkt der Östrogenspiegel deutlich ab, was leider auch Auswirkungen auf die Muskulatur und das Bindegewebe im Bereich des Beckens haben kann. Dadurch wird der Beckenboden schwächer, was wiederum die Blase weniger stützt. Das Ergebnis? Eine Stressinkontinenz, die sich vor allem bei körperlicher Anstrengung, Husten oder Lachen zeigt. Auch eine sogenannte Dranginkontinenz, bei der Du das Gefühl hast, plötzlich und ganz dringend auf die Toilette zu müssen, kann vermehrt auftreten.
Aber keine Panik – Du kannst einiges tun, um das Ganze in den Griff zu bekommen! Es ist nie zu spät, mit gezieltem Beckenbodentraining anzufangen. Diese speziellen Übungen helfen, die Muskulatur im Becken zu stärken und damit den Harnfluss besser zu kontrollieren. Du kannst damit entweder alleine oder unter Anleitung eines Physiotherapeuten starten. Oft reicht schon ein wenig Übung, um nach einigen Wochen erste Erfolge zu spüren.
Auch kleine Veränderungen in Deinem Alltag können schon helfen. Trinke über den Tag verteilt ausreichend, aber vermeide es, vor dem Schlafengehen noch größere Mengen zu trinken. Reduziere koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola, denn diese können die Blase zusätzlich reizen. Achte zudem auf Deine Ernährung: Ballaststoffe helfen dabei, den Stuhlgang zu regulieren, was wiederum den Druck auf die Blase verringert.
Manchmal ist es jedoch so, dass Beckenbodentraining allein nicht ausreicht. Dann gibt es auch medizinische Hilfsmittel wie Pessare, die in die Scheide eingeführt werden und den Beckenboden zusätzlich unterstützen. Oder es gibt minimal-invasive chirurgische Eingriffe, die die Blase wieder stabilisieren können. Sprich ruhig mit Deiner Frauenärztin darüber, um gemeinsam die beste Lösung für Dich zu finden.
Wichtig ist: Du musst Dich für nichts schämen! Es ist ganz normal, dass sich der Körper im Laufe des Lebens verändert. Und genau deshalb ist es wichtig, dass Du auf ihn hörst und ihm gibst, was er braucht. Mit der richtigen Unterstützung und ein bisschen Geduld kannst Du auch diese Herausforderung meistern. Schließlich hast Du schon so viel geschafft – warum also nicht auch das?
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