
PMS und Endometriose – Wenn sich zwei nicht leiden können
PMS: Die Hormonschwankungen machen Stimmung
PMS ist der klassische Vorbote der Periode und betrifft etwa 75 % der Frauen im gebärfähigen Alter. Es tritt in der zweiten Zyklushälfte auf, wenn der Progesteronspiegel ansteigt und der Östrogenspiegel abfällt. Diese hormonellen Schwankungen sorgen für die typischen PMS-Symptome: Reizbarkeit, Heißhunger, Müdigkeit, Spannungsgefühle in der Brust und Kopfschmerzen – um nur einige zu nennen. Es ist, als ob Dein Körper mit einer Liste von Überraschungen kommt, auf die Du absolut nicht vorbereitet bist. Für manche Frauen sind diese Symptome nur leicht und nerven ein wenig, für andere hingegen sind sie ein echter Hindernislauf im Alltag.
Endometriose: Der Schmerz, der nicht nur während der Periode auftritt
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die etwa 10 % der Frauen betrifft und oft jahrelang unentdeckt bleibt. Bei Endometriose wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, an anderen Stellen im Körper – meist im Unterbauch, aber auch an den Eierstöcken, Eileitern oder sogar dem Darm. Dieses Gewebe verhält sich wie normale Gebärmutterschleimhaut: Es baut sich auf, verdickt sich, und wenn keine Schwangerschaft eintritt, blutet es ab. Das Problem? Da es sich außerhalb der Gebärmutter befindet, kann das Blut nicht abfließen und verursacht so Entzündungen, Verwachsungen und Schmerzen. Endometriose geht oft mit extrem schmerzhaften Perioden einher, aber auch außerhalb der Menstruation können anhaltende Schmerzen auftreten.
Das Zusammenspiel von PMS und Endometriose – Wenn die Hormone und der Schmerz sich verbünden
Wenn Du sowohl unter PMS als auch unter Endometriose leidest, dann kann es vorkommen, dass die Symptome der beiden sich verstärken. Warum? Der Schlüssel liegt in den Hormonen, insbesondere in Östrogen und Progesteron. Bei Endometriose spielen hormonelle Ungleichgewichte eine zentrale Rolle, denn ein zu hoher Östrogenspiegel kann das Wachstum der Endometriose-Herde fördern und somit die Entzündungen und Schmerzen verstärken. Wenn Du also zusätzlich PMS hast, verstärken sich die Krämpfe, Stimmungsschwankungen und Brustschmerzen häufig. Dein Körper befindet sich sozusagen in einem hormonellen Doppelkampf.
Östrogen ist in der ersten Zyklushälfte hoch und lässt dann in der zweiten Zyklushälfte nach. Für Frauen mit Endometriose ist dies oft ein Problem, da zu viel Östrogen auch das Gewebewachstum der Endometriose anregt, was zu noch stärkeren Schmerzen führt. Zu wenig Progesteron (ein Hormon, das in der zweiten Zyklushälfte dominant ist) verstärkt die PMS-Symptome und das Ungleichgewicht zwischen den beiden Hormonen treibt die Beschwerden auf die Spitze. Aber nicht nur die Hormone spielen eine Rolle – auch Entzündungen durch die Endometriose können die PMS-Symptome verschlimmern. Die Entzündungen führen dazu, dass der Körper empfindlicher auf die hormonellen Schwankungen reagiert. So kommen zu den typischen PMS-Symptomen auch noch Schmerzen und Erschöpfung durch die Endometriose hinzu.
Wie zeigt sich das in Deinem Alltag?
Wenn PMS und Endometriose aufeinandertreffen, wird die Zyklusphase zu einer echten Herausforderung. Viele Frauen berichten von:
- Extrem verstärkten Menstruationskrämpfen, die teilweise sogar außerhalb der Periode anhalten.
- Schmerzattacken, die nicht nur auf den Unterleib beschränkt sind, sondern auch in den Rücken, die Beine oder sogar den Darm ausstrahlen.
- Stimmungsschwankungen, die durch die ständigen Schmerzen noch intensiver wahrgenommen werden. Es ist schwer, positiv zu bleiben, wenn der Körper gefühlt gegen einen arbeitet.
- Erschöpfung – nicht nur durch PMS, sondern auch durch die permanente Entzündung, die Dein Körper durch die Endometriose bekämpfen muss.
- Verstärkte Blutungen während der Periode, die durch das zusätzliche Gewebe verursacht werden, das bei der Endometriose an anderen Stellen blutet.
Die Kombination aus beidem fühlt sich manchmal an, als würde Dein Körper Dir keine Pause gönnen. Viele Frauen beschreiben, dass sie sich emotional und körperlich ausgelaugt fühlen – kein Wunder bei der doppelten Belastung.
Lösungen – Wie Du das Drama zwischen PMS und Endometriose entschärfen kannst
Keine Sorge, es gibt Wege, das Chaos zu reduzieren und die Kontrolle über Deinen Körper zurückzugewinnen. Es wird zwar nicht über Nacht besser, aber mit der richtigen Herangehensweise kannst Du die Symptome beider Erkrankungen in den Griff bekommen.
- Hormonbalance wiederherstellen - Ein zentraler Punkt, um PMS und Endometriose zu entschärfen, ist die Balance der Hormone. Östrogen und Progesteron sollten im Einklang sein. Zu viel Östrogen kann die Endometriose verschlimmern, und zu wenig Progesteron verstärkt die PMS-Symptome. Eine Hormontherapie, etwa durch die Einnahme von Gestagenen oder Antibabypillen, kann helfen, diese Balance wiederherzustellen. Wichtig: Ein Labortest, der Deine Hormonwerte checkt, kann hier wertvolle Hinweise geben.
- Entzündungen bekämpfen – CRP und Ernährung - Endometriose bringt oft Entzündungen im Körper mit sich, die die Symptome von PMS verstärken können. Hier kommen entzündungshemmende Ernährung und Lebensweise ins Spiel. Weniger Zucker, weniger verarbeitete Lebensmittel – klingt anstrengend, aber der Effekt kann sich wirklich lohnen! Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind (z. B. Fisch, Chia-Samen oder Walnüsse), sowie entzündungshemmende Kräuter wie Kurkuma können Wunder wirken. Dein CRP-Wert (C-reaktives Protein), der Entzündungen im Körper misst, gibt Dir Aufschluss darüber, wie es in Deinem Körper aussieht.
- Magnesium – Der Muskel- und Nervenfreund - Magnesium ist Dein bester Freund, wenn es um Krämpfe und Nervenberuhigung geht. Besonders bei PMS hilft es, Muskelkrämpfe zu lindern, Kopfschmerzen zu reduzieren und die Nerven zu beruhigen. Falls Du also an typischen PMS-Krämpfen leidest oder Deine Endometriose Schmerzen verstärkt, solltest Du Deinen Magnesiumspiegel im Auge behalten und bei Bedarf ergänzen.
- Stressmanagement – Keep Cortisol low! - Stress spielt bei beiden, PMS und Endometriose, eine große Rolle. Hohe Cortisolwerte können das hormonelle Ungleichgewicht verstärken und PMS-Symptome intensivieren. Stressmanagement ist hier ein echter Gamechanger. Ob Du Dich für Meditation, Yoga oder lange Spaziergänge entscheidest – Hauptsache, Du findest Deinen Weg, Cortisol im Zaum zu halten. Und hey, „Friends“-Re-runs und eine heiße Schokolade zählen auch als Selfcare!
- Medizinische Interventionen bei Endometriose - Bei schwerer Endometriose gibt es auch medikamentöse oder chirurgische Optionen, die die Symptome lindern können. Medikamente wie Schmerzmittel oder Hormone, die das Wachstum von Endometriose-Herden eindämmen, können eine große Erleichterung bringen. Bei besonders starkem Befall kann auch eine Operation notwendig sein, um das überschüssige Gewebe zu entfernen. Wichtig ist, dass Du mit einem Spezialisten sprichst, um herauszufinden, was für Dich die beste Option ist.
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